Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
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Re: Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
Booaa der Güntha der Seemann Koslowski Boah Voll`n kuhlen Typ Ey ich glaub den mag ich Ey wirklich Ey hömma !!!
und die Eisdiele auch Ey hömma Ey
mach weiter So Ey hömma hömma Ey
LG ein Fan
und die Eisdiele auch Ey hömma Ey
mach weiter So Ey hömma hömma Ey
LG ein Fan
Linke zum Gruß......
und NIEMALS SCHNELLER als Dein Schutzengel
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- Güntha 'der Seemann' Koslowski
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Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski - Wegelagerer im Wald
Welch ein Tag!
Flensburg ist gegen den Seemann überraschend 3 : 0 in Führung gegangen. Wir sind vom Scheppen nach Stiepel gefahren und irgendwie ist diese Strecke von Wegelagerern gesäumt.
Die ersten haben uns auch gleich rausgeholt, aber da ich hinten fuhr, war ich recht entspannt. Viel zu schnell waren wir eh nicht. Nichts, wo man sich nicht hätte freikaufen können. Als ich dann noch keine Kamera sah, war ich sehr beruhigt. Doch beim grünberockten Schnittlauch ist das trügerisch. Und bald wusst ich auch, warum. Nachdem der Kriminalfeuerwehrbrandmeister einmal mit seiner Schieblehre quer durch meine Reifen gekrochen war, stellte er fest, dass mir Profil fehlt. Ich schaute ihn von oben bis unten an und dachte mir nur: DAS sagt der Richtige!
Ich hätte jetzt einen freundlichen Hinweis auf meinen abgelaufenen TÜV erwartet verbunden mit der Aussage, dass ich bei der Vorführung besser neue Schluffen drauf habe.
Aber nein. Der selbsternannte Sheriff von Nottingham zückte seine Mängelkarte schneller als Lucky Luke schiesst und sprach 75 € Bussgeld in Verbindung mit einer noch nicht näher bezeichneten Verwaltungsgebühr inkl. 3 Punkte aus.
Ich konnt mein Glück erst gar nicht fassen, aber als ich Begriff, was dieser komische Vertreter der berittenen Kriminalfeuerwehr von mir wollte, hab ich mich direkt nach nem dicken Ast umgeschaut , den ich dem Eisenschweintreiber links und rechts um die Ohren hauen konnte. Lag keiner da.
Und wieder einmal an einer Stelle im Wald mitten im Nichts, wo unsere Ordnungshüter ausschliesslich wegen der Motorradfahrer verweilen. Als gäbe es keine Straftaten mehr in diesem Land, die es aufzuklären gäbe. Krönung war dann noch, dass der Hansel mir was übers Reifenalter erzählen wollte. Dass die ja schon 5 Jahre alt sein, bla bla. Da das Reifenalter punkte-, verwarn- und bussgeldtechnisch scheissegal ist, hab ich ihn gefragt, was er mir damit sagen will. "Dass die Reifen porös werden können". Kostenlose Reifenkunde, welch ein Glückstag für mich. Meine Frage ob er keine Fo..... Frau zu Hause hat, der er das erzählen darf konnt ich grad noch runterschlucken. Ich bin stolz auf mich: obwohl ich Beleidigungen auf den Lippen hatte, die für die restlichen 15 Punkte bis zum Fahrverbot ausgereicht hätten, bin ich ruhig geblieben. Das ist dann ja in solchen Situationen auch nicht so leicht.
Aber als ich dann auf dem Weg nach Stiepel auf dieser landschaftlichen schönen Strecke noch einem Fotoauto und einem weiteren Trupp sich scheinbar in einer ABM-Massnahme "Motorradschikane" befindlichen grünberockter Ordnungsverhüterli begegnete (hatte ich die Mängelkarte eingesteckt oder mit gedanklichen Wünschen wo der Vollpfosten sie sich hinstecken könne bereits entsorgt???) war ich mir sicher: die moderne Wegelagerei trägt grün .... äh blau!
Musste mal gesagt werden, woll!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
Welch ein Tag!
Flensburg ist gegen den Seemann überraschend 3 : 0 in Führung gegangen. Wir sind vom Scheppen nach Stiepel gefahren und irgendwie ist diese Strecke von Wegelagerern gesäumt.
Die ersten haben uns auch gleich rausgeholt, aber da ich hinten fuhr, war ich recht entspannt. Viel zu schnell waren wir eh nicht. Nichts, wo man sich nicht hätte freikaufen können. Als ich dann noch keine Kamera sah, war ich sehr beruhigt. Doch beim grünberockten Schnittlauch ist das trügerisch. Und bald wusst ich auch, warum. Nachdem der Kriminalfeuerwehrbrandmeister einmal mit seiner Schieblehre quer durch meine Reifen gekrochen war, stellte er fest, dass mir Profil fehlt. Ich schaute ihn von oben bis unten an und dachte mir nur: DAS sagt der Richtige!
Ich hätte jetzt einen freundlichen Hinweis auf meinen abgelaufenen TÜV erwartet verbunden mit der Aussage, dass ich bei der Vorführung besser neue Schluffen drauf habe.
Aber nein. Der selbsternannte Sheriff von Nottingham zückte seine Mängelkarte schneller als Lucky Luke schiesst und sprach 75 € Bussgeld in Verbindung mit einer noch nicht näher bezeichneten Verwaltungsgebühr inkl. 3 Punkte aus.
Ich konnt mein Glück erst gar nicht fassen, aber als ich Begriff, was dieser komische Vertreter der berittenen Kriminalfeuerwehr von mir wollte, hab ich mich direkt nach nem dicken Ast umgeschaut , den ich dem Eisenschweintreiber links und rechts um die Ohren hauen konnte. Lag keiner da.
Und wieder einmal an einer Stelle im Wald mitten im Nichts, wo unsere Ordnungshüter ausschliesslich wegen der Motorradfahrer verweilen. Als gäbe es keine Straftaten mehr in diesem Land, die es aufzuklären gäbe. Krönung war dann noch, dass der Hansel mir was übers Reifenalter erzählen wollte. Dass die ja schon 5 Jahre alt sein, bla bla. Da das Reifenalter punkte-, verwarn- und bussgeldtechnisch scheissegal ist, hab ich ihn gefragt, was er mir damit sagen will. "Dass die Reifen porös werden können". Kostenlose Reifenkunde, welch ein Glückstag für mich. Meine Frage ob er keine Fo..... Frau zu Hause hat, der er das erzählen darf konnt ich grad noch runterschlucken. Ich bin stolz auf mich: obwohl ich Beleidigungen auf den Lippen hatte, die für die restlichen 15 Punkte bis zum Fahrverbot ausgereicht hätten, bin ich ruhig geblieben. Das ist dann ja in solchen Situationen auch nicht so leicht.
Aber als ich dann auf dem Weg nach Stiepel auf dieser landschaftlichen schönen Strecke noch einem Fotoauto und einem weiteren Trupp sich scheinbar in einer ABM-Massnahme "Motorradschikane" befindlichen grünberockter Ordnungsverhüterli begegnete (hatte ich die Mängelkarte eingesteckt oder mit gedanklichen Wünschen wo der Vollpfosten sie sich hinstecken könne bereits entsorgt???) war ich mir sicher: die moderne Wegelagerei trägt grün .... äh blau!
Musste mal gesagt werden, woll!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
- Güntha 'der Seemann' Koslowski
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- Motorrad: ein heisses Teil
Re: Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski - Glücksmomente
Welch ein Tag!
Heute morgen wurd ich wach. Gut, das passiert häufiger, beinahe täglich sozusagen.
Aber heute war anders. Seit Wochen unrasiert, lustlos, antriebslos und unbefriedigt begann jeder Tag mit dem obligatorischen Blick aus dem Fenster. Alles Weiss, mit viel Glück mal grau. Meterhohe Schneeberge türmten sich vor meiner Einfahrt (die sich bei jeder Vorbeifahrt des Räumdienstes noch weiter erhöhten).
Wetter kann so depressionssteigernd sein.
Aber ich war ja vorbereitet: Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift Motorrad der letzten Jahre warteten darauf erneut gelesen zu werden.
In der Stammkneipe litt man gemeinsam mit Gleichgesinnten.
Man schwelgte in Erinnerungen an bessereTage, den Duft von Benzin, Geschwindigkeit, CurrywurstPommesMajo am Treff. Das waren die Survivalmassnahmen jener Tage.
Ein paar Spassvögel liefen einem auch übern Weg.
"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung". Der Klopfer dieses Spruches landete kopfüber bis zum Hals in der nächsten Schneewehe. Meine Humorschwelle war in diesen Wintertagen kaum messbar.
Aber heute war anders:
Über Nacht hat eine höhere Macht meine Gebete erhört, meine Opfergaben angenommen, die Voodoopuppe von Väterchen Frost gewirkt.
Oder Christoph Daum hat ne Nachtschicht eingelegt und das ganze weisse Zeugs weggeschnupft.
Meine Augen leuchteten. Mir lief der Sabber aus dem Mundwinkel. Ich spürte eine freudige Erregung.
Irgendwo stand mein Motorrad. Ich hatte es geparkt bevor sich die Welt in eine Eiswüste verwandelte. Ich musste es nur noch suchen. Es war zu lange her.
Ich rannte auf den Balkon. Ich musste sicher gehen. Sommerliche 5 Grad Celsius ÜBER Null.
Mit zum Himmel gereckter Faust schrie ich ein befreiendes "Yippiejayeah Schweinebacke" heraus.
Dass ich nur mit einer Boxershorts und flauschigen Motorradpantoffeln (gehören auch zum Wintersurvival-Kit) bekleidet war störte mich nicht im Geringsten. Meine Nachbarin, die mich mit einer Mischung aus Entsetzen, Unglauben und Mitleid ansah schon eher.
Doch Moment! Sind das Regenwolken am Horizont?
War das die Strafe für meine Blasphemie? Nein, diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen. Waschen, Zähneputzen fällt aus, keine Zeit. Echte Männer müssen stinken. Kombi, Helm , Handschuhe...
Alles für den Fall der Fälle schon griffbereit seit Wochen liegen. Die Prozedur im Geiste täglich wieder und wieder geübt. Und nun war es soweit. Windeseile ist total untertrieben. In LICHTGESCHWINDIGKEIT war ich bekleidet. Zündschlüssel! Wo ist der verfluchte Zündschlüssel?!?! Da!!!
Ich muss weg. Keine Zeit. Bis später. Kippen? Egal, Kann ich unterwegs kaufen.
Jetzt ist SAISONANFANG!!!!!!
Musste mal gesagt werden, woll!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
Welch ein Tag!
Heute morgen wurd ich wach. Gut, das passiert häufiger, beinahe täglich sozusagen.
Aber heute war anders. Seit Wochen unrasiert, lustlos, antriebslos und unbefriedigt begann jeder Tag mit dem obligatorischen Blick aus dem Fenster. Alles Weiss, mit viel Glück mal grau. Meterhohe Schneeberge türmten sich vor meiner Einfahrt (die sich bei jeder Vorbeifahrt des Räumdienstes noch weiter erhöhten).
Wetter kann so depressionssteigernd sein.
Aber ich war ja vorbereitet: Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift Motorrad der letzten Jahre warteten darauf erneut gelesen zu werden.
In der Stammkneipe litt man gemeinsam mit Gleichgesinnten.
Man schwelgte in Erinnerungen an bessereTage, den Duft von Benzin, Geschwindigkeit, CurrywurstPommesMajo am Treff. Das waren die Survivalmassnahmen jener Tage.
Ein paar Spassvögel liefen einem auch übern Weg.
"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung". Der Klopfer dieses Spruches landete kopfüber bis zum Hals in der nächsten Schneewehe. Meine Humorschwelle war in diesen Wintertagen kaum messbar.
Aber heute war anders:
Über Nacht hat eine höhere Macht meine Gebete erhört, meine Opfergaben angenommen, die Voodoopuppe von Väterchen Frost gewirkt.
Oder Christoph Daum hat ne Nachtschicht eingelegt und das ganze weisse Zeugs weggeschnupft.
Meine Augen leuchteten. Mir lief der Sabber aus dem Mundwinkel. Ich spürte eine freudige Erregung.
Irgendwo stand mein Motorrad. Ich hatte es geparkt bevor sich die Welt in eine Eiswüste verwandelte. Ich musste es nur noch suchen. Es war zu lange her.
Ich rannte auf den Balkon. Ich musste sicher gehen. Sommerliche 5 Grad Celsius ÜBER Null.
Mit zum Himmel gereckter Faust schrie ich ein befreiendes "Yippiejayeah Schweinebacke" heraus.
Dass ich nur mit einer Boxershorts und flauschigen Motorradpantoffeln (gehören auch zum Wintersurvival-Kit) bekleidet war störte mich nicht im Geringsten. Meine Nachbarin, die mich mit einer Mischung aus Entsetzen, Unglauben und Mitleid ansah schon eher.
Doch Moment! Sind das Regenwolken am Horizont?
War das die Strafe für meine Blasphemie? Nein, diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen. Waschen, Zähneputzen fällt aus, keine Zeit. Echte Männer müssen stinken. Kombi, Helm , Handschuhe...
Alles für den Fall der Fälle schon griffbereit seit Wochen liegen. Die Prozedur im Geiste täglich wieder und wieder geübt. Und nun war es soweit. Windeseile ist total untertrieben. In LICHTGESCHWINDIGKEIT war ich bekleidet. Zündschlüssel! Wo ist der verfluchte Zündschlüssel?!?! Da!!!
Ich muss weg. Keine Zeit. Bis später. Kippen? Egal, Kann ich unterwegs kaufen.
Jetzt ist SAISONANFANG!!!!!!
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Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
- marlowe
- Beiträge: 925
- Registriert: Sa 14. Aug 2010, 09:18
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- Land: NRW
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Re: Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
dannmal gleich ne neue Batterie besorgen (meine "alte" is wohl) platt.... und eventuell schon mim moppet zum Stammtisch ?"!
- Güntha 'der Seemann' Koslowski
- Beiträge: 15
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- Motorrad: ein heisses Teil
Re: Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski - In Kur
Welch ein Tag!
Wer so wie ich permanent in einer Art und Weise unter Strom steht, dass ein Griff in die Steckdose einer Einspeisung ins öffentliche Elektrizitätsnetz gleichkommt, der muss auch mal entspannen.
Wellness ist das Zauberwort. Einfach mal ein bisschen raus um wieder runterzukommen. Das Zucken der Mundwinkel und die geplatzten Adern im Auge reduzieren.
Fehlt nur noch das richtige Etablissement:
Fünf Sterne Hotel Bayerischer Hof, München. Weltstadt. Flair. Genau mein Ding. Wellnessbereich Blue Spa hoch über den Dächern der Stadt.
Mit 520 € pro Person und Nacht jetzt nicht so ganz das, was mein Geldbeutel sich vorgestellt hat.
Aber es gibt ja noch Alternativen:
Landhaus Stricker auf der Insel Sylt. Auch 5 Sterne, die Sansibar nur einen Steinwurf entfernt. Da trifft sich die Haute-Volée. Da gehör ich hin. Aber mit 230 € immer noch recht happig.
Also Plan B:
Klinik Moselhöhe, Bernkastel-Kues. Malerisch gelegen auf einem Plateau direkt über der Mosel. Gegenüber dem Bernkasteler Doctorberg, so dass man einen guten Blick direkt auf einen der besten Riesling-Weine der Welt hat.
Zuzahlung 10 € pro Tag inkl. Vollpension und Anwendungen. Das ist es! Genau das was ein abgespannter Güntha braucht. Jetzt ist es natürlich so, dass man so einen Reha-Aufenthalt nicht mal eben übers Internet buchen kann. Nee, so einfach ist das nicht. Das ist eine ausgesuchte Gemeinschaft mit erlesenen Teilnehmern.
Ich also mit dem Hochglanz-Internetausdruck zu meinem AOK-Sachbearbeiter um ihm die Situation zu erläutern.
„Worauf wollen Sie denn eine Reha beantragen?!“
„Wegen chronischer Unterernährung“. Der musternde Blick gab mir deutlich zu verstehen, dass meine Adipositas sowohl erkannt, wie auch richtig eingeordnet wurde.
„Nee mein Bester, nicht ICH… meine Geldbörse leidet an Unterernährung“, stellte ich klar.. All die richtigen Wellnessfarmen sprengen die Urlaubskasse. Und da kommt eine krankenkassenfinanzierte Reha wie gerufen.
Der Sachbearbeiter erklärte mir mit einer stoischen Ruhe und grossen Ernsthaftigkeit, dass in der von mir gewählten Klinik psychosomatische Erkrankungen behandelt werden und es sich keinesfalls um ein Feriendomizil handele.
Das musste ich nun erst mal sacken lassen. Langsam breitete sich ein Grinsen der Erkenntnis auf meinem Gesicht aus.
„Ich bin schizophren. Ich habe eine gespaltene Persönlichkeit“ brachte ich im Brustton der Überzeugung hervor. Mein AOKler fühlte sich sichtlich verarscht, deshalb legte ich gleich nach: Das ist bei mir so stark ausgeprägt, dass sogar meine gespaltene Persönlichkeit noch eine eigene Schizophrenie hat. Deshalb muß ich immer ein 4er Ticket lösen wenn ich mit dem Bus fahre.
Ich hatte damit erreicht, dass mich mein Sachbearbeiter zumindest nicht mehr für „normal“ hielt. Aber da ist er ja beileibe nicht der einzige. Der Drops war gelutscht, das Ziel erreicht, die Nuss geknackt. Mr. AOK füllte mit mir gemeinsam meinen Kur-Antrag aus.
Keine 5 Wochen später war meine Reha bewilligt. Sogar in meiner Wunschklinik.
Geht doch.
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
Welch ein Tag!
Wer so wie ich permanent in einer Art und Weise unter Strom steht, dass ein Griff in die Steckdose einer Einspeisung ins öffentliche Elektrizitätsnetz gleichkommt, der muss auch mal entspannen.
Wellness ist das Zauberwort. Einfach mal ein bisschen raus um wieder runterzukommen. Das Zucken der Mundwinkel und die geplatzten Adern im Auge reduzieren.
Fehlt nur noch das richtige Etablissement:
Fünf Sterne Hotel Bayerischer Hof, München. Weltstadt. Flair. Genau mein Ding. Wellnessbereich Blue Spa hoch über den Dächern der Stadt.
Mit 520 € pro Person und Nacht jetzt nicht so ganz das, was mein Geldbeutel sich vorgestellt hat.
Aber es gibt ja noch Alternativen:
Landhaus Stricker auf der Insel Sylt. Auch 5 Sterne, die Sansibar nur einen Steinwurf entfernt. Da trifft sich die Haute-Volée. Da gehör ich hin. Aber mit 230 € immer noch recht happig.
Also Plan B:
Klinik Moselhöhe, Bernkastel-Kues. Malerisch gelegen auf einem Plateau direkt über der Mosel. Gegenüber dem Bernkasteler Doctorberg, so dass man einen guten Blick direkt auf einen der besten Riesling-Weine der Welt hat.
Zuzahlung 10 € pro Tag inkl. Vollpension und Anwendungen. Das ist es! Genau das was ein abgespannter Güntha braucht. Jetzt ist es natürlich so, dass man so einen Reha-Aufenthalt nicht mal eben übers Internet buchen kann. Nee, so einfach ist das nicht. Das ist eine ausgesuchte Gemeinschaft mit erlesenen Teilnehmern.
Ich also mit dem Hochglanz-Internetausdruck zu meinem AOK-Sachbearbeiter um ihm die Situation zu erläutern.
„Worauf wollen Sie denn eine Reha beantragen?!“
„Wegen chronischer Unterernährung“. Der musternde Blick gab mir deutlich zu verstehen, dass meine Adipositas sowohl erkannt, wie auch richtig eingeordnet wurde.
„Nee mein Bester, nicht ICH… meine Geldbörse leidet an Unterernährung“, stellte ich klar.. All die richtigen Wellnessfarmen sprengen die Urlaubskasse. Und da kommt eine krankenkassenfinanzierte Reha wie gerufen.
Der Sachbearbeiter erklärte mir mit einer stoischen Ruhe und grossen Ernsthaftigkeit, dass in der von mir gewählten Klinik psychosomatische Erkrankungen behandelt werden und es sich keinesfalls um ein Feriendomizil handele.
Das musste ich nun erst mal sacken lassen. Langsam breitete sich ein Grinsen der Erkenntnis auf meinem Gesicht aus.
„Ich bin schizophren. Ich habe eine gespaltene Persönlichkeit“ brachte ich im Brustton der Überzeugung hervor. Mein AOKler fühlte sich sichtlich verarscht, deshalb legte ich gleich nach: Das ist bei mir so stark ausgeprägt, dass sogar meine gespaltene Persönlichkeit noch eine eigene Schizophrenie hat. Deshalb muß ich immer ein 4er Ticket lösen wenn ich mit dem Bus fahre.
Ich hatte damit erreicht, dass mich mein Sachbearbeiter zumindest nicht mehr für „normal“ hielt. Aber da ist er ja beileibe nicht der einzige. Der Drops war gelutscht, das Ziel erreicht, die Nuss geknackt. Mr. AOK füllte mit mir gemeinsam meinen Kur-Antrag aus.
Keine 5 Wochen später war meine Reha bewilligt. Sogar in meiner Wunschklinik.
Geht doch.
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
- Güntha 'der Seemann' Koslowski
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Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski - In Kur (1. Fortsetzung)
Welch ein Tag!
Voller Vorfreude auf meine Kur hab ich meine Taschen gepackt. In solchen Momenten vermiss ich ja den Dachgepäckträger auf meinem Mopped. Ganz ehrlich.
Aber was so ein echter Biker ist, der ist natürlich auch ein Logistikspezialist. Zunächst wird also mal eine Liste erstellt, was ich alles in den nächsten 4 Wochen brauche (eigentlich sollte ich ja nur 3 Wochen Kur bekommen, aber mal ehrlich: Da brauchst du doch vor Ort die Tasche gar nicht erst auszupacken, oder?)
Nachdem diese Liste mit akribischer Mühe auf zwei eng beschriebene DIN A4 Seiten reduziert wurde, machte ich mich daran, die einzelnen Punkte abzuarbeiten und alles auf dem Esszimmertisch zurecht zu legen. Schon bald wurde der Tisch zu klein und das Esszimmer überfüllt. Das alles sollte mit? Da brauch ich ein Wohnmobil und kein Mopped.
Also wurde die Liste noch um einige Punkte gestrichen.
Pornosammlung, DVD-Player und Playstation müssen zu Hause bleiben. Auch die eiserne Reserve in Form von 8 Kisten Dortmunder Kronen Export findet keinen Platz. Welch harter Schlag des Schicksals.
Die Liste war mittlerweile auf eine halbe DIN A4 Seite geschrumpft und ich beschäftigte mich mit der Frage ob eine 3. Paar Socken wirklich nötig war. Die Boxershorts wurden gegen String-Tangas ausgetauscht und so langsam näherte ich mich dem möglichen Packmaß meiner Maschine an.
Nach dem Beladen sah mein Mopped aus wie ein indisches Mofa: 6-köpfige Familie in Reihe draufgestapelt und die Kuh hinten quer auf der Gepäckbrücke festgezurrt.
Egal. Hauptsache fährt. War sogar noch ein bisschen Platz wo ich mich hinquetschen konnte. Und holla, welch ein Fahrgefühl. Durch die extreme Hecklastigkeit ging die Fuhre schon bei sanftester Beschleunigung in den Wheelie. Blöd nur, dass mir das an der Ampel neben einer Streifenwagenbesatzung auffiel. Ja Freunde, nicht nur ich machte da ein dummes Gesicht. Gefährliche Fahrweise warf mir die uniformierte Beamtin vor. Schätzken gefährlich wird’s mit mir nicht nur an der Ampel. Ich wollte mir doch nicht schon am ersten Tag meines Wellnessurlaubs die gute Laune wegen so einer Kleinigkeit vermiesen lassen.
Auf die Frage nach meinen Personalien antwortete ich ihr mit einem Zwinkern, dass das ja eine ganz billige Anmache sei und so ein schmuckes Uniformhäschen doch auch direkt nach meiner Telefonnummer fragen könnte. Leider deutete ich ihr Erröten falsch und ihre Reaktion auf meinen leichten Klapser auf ihren formschönen Hintern fiel entsprechend schmerzhaft für mich aus. Um es kurz zu machen: Das Häschen verlor schlagartig ihr sonniges Gemüt, und neben einem Strafzettel wegen dem Wheelie bekomme ich nun auch eine Anzeige wegen Beleidigung und sexueller Belästigung. Ich sag ja, ich brauche unbedingt Entspannung und Erholung. Zwei Stunden später durfte ich meine Fahrt schon wieder fortsetzen.
Schon die Route war eine Einstimmung auf kommende Urlaubsfreuden: Hinter Köln ab an den Rhein, durch die Eifel an die Mosel und dort dann Kurvenschwingen bis Bernkastel-Kues. Dachte ich. Aber das Hochwasser wollte mir unbedingt einen Strich durch die Rechnung machen. Eine Umleitung folgte der nächsten und nicht selten kam ich dort wieder an, wo ich Minuten vorher schon mal war. Jegliche Routenneuberechnung meines Navis wurde durch die ausgeschilderten Umleitungen schon bald verworfen und ich erwartete jeden Moment den Hinweis „leck mich doch am Arsch“ im Display.
Zum Glück liegt die Klinik auf einem Plateau, so dass ich mir keine Sorgen machen musste, dass mein Mopped aufgrund steigender Moselfluten ertrinken könnte. Erst als ich anfing, die Straßensperrungen zu ignorieren näherte ich mich der Moselhöhe. Böser Fehler. Urplötzlich mutierte das, was grade noch eine Straße war zu einem Schifffahrtsweg und ich ärgerte mich, die Schwimmflügel von meiner Gepäckliste gestrichen zu haben.
Half nix.
Da mussten wir durch, das muss das Boot abkönnen, es gibt kein zurück. Kurz vor Erreichen der Sehrohrtiefe tauchten das Mopped und ich dann aus den Fluten wieder auf. Gegen das Manöver war die Nummer mit dem Roten Meer damals echt zweitklassig. Na ja, war ja auch nicht von mir.
Schon bald darauf erreichte ich die Moselhöhe. Da alle Parkplätze vor der Klinik den höheren Angestellten vorbehalten waren (jeder hatte sein eigenes Schild), parkte ich kurzerhand neben dem Hauptportal. Windgeschützt und im direkten Blick des Empfangs. So konnten die Damen viel einfacher auf mein Mopped aufpassen. Perfekt!
Ich war nicht der einzige Neuankömmling des Tages. Die gute Dame am Empfang war sichtlich in Hektik, die Schlange vor mir lächelnd zu verkürzen. Gab wohl außer mir noch weitere Hochwasseropfer, die verspätet ankamen. Der Mann vor mir durfte sich grade eines strafenden Blickes erfreuen, hat er doch tatsächlich einen der hochherrschaftlichen Parkplätze belegt.
Er solle schnell das Auto entladen und dann zügig den Wagen auf den Patientenparkplatz stellen. Ich befürchtete schon, mein grad ergatterter Topparkplatz würde mir wieder aberkannt, aber mit einem fürsorgenden Lächeln erklärte mir die Dame, dass ich ganz in Ruhe mein Motorrad abladen und mein Gepäck auf mein Zimmer bringen möge. Sogar wo ich die Gepäcktrolleys finde hat sie mir erklärt, obwohl die nur 2 Meter neben meinem Motorrad standen. Nachdem ich das Motorrad ent- und den Trolley überladen hatte, wies sie mich noch freundlich darauf hin, dass meine Maschine selbstverständlich dort stehen bleiben dürfe. Freundlicher geht doch kaum, oder? Das war doch mal eine ganz andere Erfahrung als mit der Uniformtusse am Vormittag. Der Urlaub kann beginnen!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
Welch ein Tag!
Voller Vorfreude auf meine Kur hab ich meine Taschen gepackt. In solchen Momenten vermiss ich ja den Dachgepäckträger auf meinem Mopped. Ganz ehrlich.
Aber was so ein echter Biker ist, der ist natürlich auch ein Logistikspezialist. Zunächst wird also mal eine Liste erstellt, was ich alles in den nächsten 4 Wochen brauche (eigentlich sollte ich ja nur 3 Wochen Kur bekommen, aber mal ehrlich: Da brauchst du doch vor Ort die Tasche gar nicht erst auszupacken, oder?)
Nachdem diese Liste mit akribischer Mühe auf zwei eng beschriebene DIN A4 Seiten reduziert wurde, machte ich mich daran, die einzelnen Punkte abzuarbeiten und alles auf dem Esszimmertisch zurecht zu legen. Schon bald wurde der Tisch zu klein und das Esszimmer überfüllt. Das alles sollte mit? Da brauch ich ein Wohnmobil und kein Mopped.
Also wurde die Liste noch um einige Punkte gestrichen.
Pornosammlung, DVD-Player und Playstation müssen zu Hause bleiben. Auch die eiserne Reserve in Form von 8 Kisten Dortmunder Kronen Export findet keinen Platz. Welch harter Schlag des Schicksals.
Die Liste war mittlerweile auf eine halbe DIN A4 Seite geschrumpft und ich beschäftigte mich mit der Frage ob eine 3. Paar Socken wirklich nötig war. Die Boxershorts wurden gegen String-Tangas ausgetauscht und so langsam näherte ich mich dem möglichen Packmaß meiner Maschine an.
Nach dem Beladen sah mein Mopped aus wie ein indisches Mofa: 6-köpfige Familie in Reihe draufgestapelt und die Kuh hinten quer auf der Gepäckbrücke festgezurrt.
Egal. Hauptsache fährt. War sogar noch ein bisschen Platz wo ich mich hinquetschen konnte. Und holla, welch ein Fahrgefühl. Durch die extreme Hecklastigkeit ging die Fuhre schon bei sanftester Beschleunigung in den Wheelie. Blöd nur, dass mir das an der Ampel neben einer Streifenwagenbesatzung auffiel. Ja Freunde, nicht nur ich machte da ein dummes Gesicht. Gefährliche Fahrweise warf mir die uniformierte Beamtin vor. Schätzken gefährlich wird’s mit mir nicht nur an der Ampel. Ich wollte mir doch nicht schon am ersten Tag meines Wellnessurlaubs die gute Laune wegen so einer Kleinigkeit vermiesen lassen.
Auf die Frage nach meinen Personalien antwortete ich ihr mit einem Zwinkern, dass das ja eine ganz billige Anmache sei und so ein schmuckes Uniformhäschen doch auch direkt nach meiner Telefonnummer fragen könnte. Leider deutete ich ihr Erröten falsch und ihre Reaktion auf meinen leichten Klapser auf ihren formschönen Hintern fiel entsprechend schmerzhaft für mich aus. Um es kurz zu machen: Das Häschen verlor schlagartig ihr sonniges Gemüt, und neben einem Strafzettel wegen dem Wheelie bekomme ich nun auch eine Anzeige wegen Beleidigung und sexueller Belästigung. Ich sag ja, ich brauche unbedingt Entspannung und Erholung. Zwei Stunden später durfte ich meine Fahrt schon wieder fortsetzen.
Schon die Route war eine Einstimmung auf kommende Urlaubsfreuden: Hinter Köln ab an den Rhein, durch die Eifel an die Mosel und dort dann Kurvenschwingen bis Bernkastel-Kues. Dachte ich. Aber das Hochwasser wollte mir unbedingt einen Strich durch die Rechnung machen. Eine Umleitung folgte der nächsten und nicht selten kam ich dort wieder an, wo ich Minuten vorher schon mal war. Jegliche Routenneuberechnung meines Navis wurde durch die ausgeschilderten Umleitungen schon bald verworfen und ich erwartete jeden Moment den Hinweis „leck mich doch am Arsch“ im Display.
Zum Glück liegt die Klinik auf einem Plateau, so dass ich mir keine Sorgen machen musste, dass mein Mopped aufgrund steigender Moselfluten ertrinken könnte. Erst als ich anfing, die Straßensperrungen zu ignorieren näherte ich mich der Moselhöhe. Böser Fehler. Urplötzlich mutierte das, was grade noch eine Straße war zu einem Schifffahrtsweg und ich ärgerte mich, die Schwimmflügel von meiner Gepäckliste gestrichen zu haben.
Half nix.
Da mussten wir durch, das muss das Boot abkönnen, es gibt kein zurück. Kurz vor Erreichen der Sehrohrtiefe tauchten das Mopped und ich dann aus den Fluten wieder auf. Gegen das Manöver war die Nummer mit dem Roten Meer damals echt zweitklassig. Na ja, war ja auch nicht von mir.
Schon bald darauf erreichte ich die Moselhöhe. Da alle Parkplätze vor der Klinik den höheren Angestellten vorbehalten waren (jeder hatte sein eigenes Schild), parkte ich kurzerhand neben dem Hauptportal. Windgeschützt und im direkten Blick des Empfangs. So konnten die Damen viel einfacher auf mein Mopped aufpassen. Perfekt!
Ich war nicht der einzige Neuankömmling des Tages. Die gute Dame am Empfang war sichtlich in Hektik, die Schlange vor mir lächelnd zu verkürzen. Gab wohl außer mir noch weitere Hochwasseropfer, die verspätet ankamen. Der Mann vor mir durfte sich grade eines strafenden Blickes erfreuen, hat er doch tatsächlich einen der hochherrschaftlichen Parkplätze belegt.
Er solle schnell das Auto entladen und dann zügig den Wagen auf den Patientenparkplatz stellen. Ich befürchtete schon, mein grad ergatterter Topparkplatz würde mir wieder aberkannt, aber mit einem fürsorgenden Lächeln erklärte mir die Dame, dass ich ganz in Ruhe mein Motorrad abladen und mein Gepäck auf mein Zimmer bringen möge. Sogar wo ich die Gepäcktrolleys finde hat sie mir erklärt, obwohl die nur 2 Meter neben meinem Motorrad standen. Nachdem ich das Motorrad ent- und den Trolley überladen hatte, wies sie mich noch freundlich darauf hin, dass meine Maschine selbstverständlich dort stehen bleiben dürfe. Freundlicher geht doch kaum, oder? Das war doch mal eine ganz andere Erfahrung als mit der Uniformtusse am Vormittag. Der Urlaub kann beginnen!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
- Güntha 'der Seemann' Koslowski
- Beiträge: 15
- Registriert: Mi 6. Jul 2011, 20:36
- Wohnort: Ruhrpott
- Land: Deutschland
- Motorrad: ein heisses Teil
Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski
Die Abenteuer von Güntha 'der Seemann' Koslowski - In Kur (2. Fortsetzung)
Welch ein Tag!
Da war ich also in meinem Wellnesstraumurlaubsdomizil Klinik Moselhöhe angekommen. Eigentlich hätte ich mir darauf eine Flasche Entspannung gegönnt. Aber die Notration Kronen Export hatte ich ja zuhause lassen müssen.
Also machte ich mich auf, in Ruhe das Terrain zu sondieren:
Wo ist die nächste Kneipe?
Welche Frittenranch macht die beste Currywurst Pommes Mayo UND liefert auch pünktlich in den Speisesaal der Klinik.
Wo ist der nächste Italiener um das Abendessen in der Klinik mal durch eine Mafiatorte zu ersetzen?
Und vor allem: Wie weit ist das nächste Büdchen um endlich eine Flasche Willkommensbier zu bekommen?
Im Klinikfoyer lief mir der falsch parkende Kollege von vorhin wieder über den Weg - Klaus. Auch ich wurde erkannt und er bot mir an, mich in die Stadt mitzunehmen. Er muss noch was einkaufen.
So komme ich doch noch an meine Notration.
Kronen Export haben die hier nicht. Welch ein Frevel.
Alles fest in Bitburger Hand. Da ich mir damit aber nicht mal die Füße waschen würde, wanderten acht Kisten Kölsch in den Kombi. An Klaus‘ Einwand, wie ich die Kisten denn unbemerkt in die Klink bekommen wolle war was dran.
„Mit einem Gepäcktrolley“ erwiderte ich lichtaufgehend. Klaus verdrehte nur die Augen.
Wieder in der Klinik, demonstrierte ich das Geheimnis meines unglaublichen Erfolgs bei Frauen:
Charmant lächelnd zückte ich eine Flasche Eckes Edelkirsch. Mit warmen Worten des Dankes reichte ich sie der netten Dame am Empfang über den Tresen, weil sie so nett auf mein Motorrad aufpasste.
Das Klaus und ich anschließend mit zwei schwer mit Kölsch beladenen Trolleys an ihr vorbeizogen, quittierte sie mit einem freundlichen Lächeln.
In dem Moment hätte ich auch einen Kampfpanzer auf dem ne ganze Horde halbnackter Mädels rumturnt in die Klinik bringen können. Aber dafür war Morgen ja immer noch Zeit.
Abends gab es dann Kulturprogramm: Fackelwanderung durch die Weinberge mit anschließender Weinprobe. Das mit den Fackeln war jetzt nicht so der Brüller. Erinnerte so ein bisschen an Ku-Klux-Clan-Treffen ohne Mützen und Kreuze, aber die Weinverkostung…. Hut ab.
Da wurde fleißig eingeschenkt. Und lecker war es. Die Probe war sehr intensiv und nach 15 Gläschen wusste ich, dass der Riesling an der Mosel eine ganz besondere Rolle in dieser Kur spielen würde.
Eigentlich mag ich ja gar keinen lieblichen Weißwein. Zum einen ist es grad modern trockenen Roten oder gegebenenfalls noch im Sommer Rose zu mögen, zum anderen schmeckt mir dieser Diabetikertod nicht wirklich. Aber ich bin ja Neuem gegenüber stets aufgeschlossen und von Glas zu Glas stieg nicht nur mein Pegel, sondern auch meine Achtung vor dieser einmaligen Gabe der Natur.
Um halb 11 abends war Einschluss in der Klinik. Na ja, wer 5-Sterne-Luxus zum Schnäppchenpreis haben möchte, muss halt gewisse Abstriche machen. Also noch eine Flasche Brunnenhof Riesling mit auf den Weg genommen und schnurstracks schwankend zurück in die Klinik. Zum Glück lief da auch ein trinkfestes, im Gegentakt schwankendes weibliches Geschöpf mit, so dass wir beide nicht in den Weinbergen landeten sondern uns - die Straßenbreite komplett nutzend - von Laterne zu Laterne orientierten. Wir schafften es sogar noch, uns gegenseitig vorzustellen. Sie hieß…. Ach, ist mir irgendwie entfallen. Aber alles in allem ein schöner Abend.
Musste mal gesagt werden, woll!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski
Welch ein Tag!
Da war ich also in meinem Wellnesstraumurlaubsdomizil Klinik Moselhöhe angekommen. Eigentlich hätte ich mir darauf eine Flasche Entspannung gegönnt. Aber die Notration Kronen Export hatte ich ja zuhause lassen müssen.
Also machte ich mich auf, in Ruhe das Terrain zu sondieren:
Wo ist die nächste Kneipe?
Welche Frittenranch macht die beste Currywurst Pommes Mayo UND liefert auch pünktlich in den Speisesaal der Klinik.
Wo ist der nächste Italiener um das Abendessen in der Klinik mal durch eine Mafiatorte zu ersetzen?
Und vor allem: Wie weit ist das nächste Büdchen um endlich eine Flasche Willkommensbier zu bekommen?
Im Klinikfoyer lief mir der falsch parkende Kollege von vorhin wieder über den Weg - Klaus. Auch ich wurde erkannt und er bot mir an, mich in die Stadt mitzunehmen. Er muss noch was einkaufen.
So komme ich doch noch an meine Notration.
Kronen Export haben die hier nicht. Welch ein Frevel.
Alles fest in Bitburger Hand. Da ich mir damit aber nicht mal die Füße waschen würde, wanderten acht Kisten Kölsch in den Kombi. An Klaus‘ Einwand, wie ich die Kisten denn unbemerkt in die Klink bekommen wolle war was dran.
„Mit einem Gepäcktrolley“ erwiderte ich lichtaufgehend. Klaus verdrehte nur die Augen.
Wieder in der Klinik, demonstrierte ich das Geheimnis meines unglaublichen Erfolgs bei Frauen:
Charmant lächelnd zückte ich eine Flasche Eckes Edelkirsch. Mit warmen Worten des Dankes reichte ich sie der netten Dame am Empfang über den Tresen, weil sie so nett auf mein Motorrad aufpasste.
Das Klaus und ich anschließend mit zwei schwer mit Kölsch beladenen Trolleys an ihr vorbeizogen, quittierte sie mit einem freundlichen Lächeln.
In dem Moment hätte ich auch einen Kampfpanzer auf dem ne ganze Horde halbnackter Mädels rumturnt in die Klinik bringen können. Aber dafür war Morgen ja immer noch Zeit.
Abends gab es dann Kulturprogramm: Fackelwanderung durch die Weinberge mit anschließender Weinprobe. Das mit den Fackeln war jetzt nicht so der Brüller. Erinnerte so ein bisschen an Ku-Klux-Clan-Treffen ohne Mützen und Kreuze, aber die Weinverkostung…. Hut ab.
Da wurde fleißig eingeschenkt. Und lecker war es. Die Probe war sehr intensiv und nach 15 Gläschen wusste ich, dass der Riesling an der Mosel eine ganz besondere Rolle in dieser Kur spielen würde.
Eigentlich mag ich ja gar keinen lieblichen Weißwein. Zum einen ist es grad modern trockenen Roten oder gegebenenfalls noch im Sommer Rose zu mögen, zum anderen schmeckt mir dieser Diabetikertod nicht wirklich. Aber ich bin ja Neuem gegenüber stets aufgeschlossen und von Glas zu Glas stieg nicht nur mein Pegel, sondern auch meine Achtung vor dieser einmaligen Gabe der Natur.
Um halb 11 abends war Einschluss in der Klinik. Na ja, wer 5-Sterne-Luxus zum Schnäppchenpreis haben möchte, muss halt gewisse Abstriche machen. Also noch eine Flasche Brunnenhof Riesling mit auf den Weg genommen und schnurstracks schwankend zurück in die Klinik. Zum Glück lief da auch ein trinkfestes, im Gegentakt schwankendes weibliches Geschöpf mit, so dass wir beide nicht in den Weinbergen landeten sondern uns - die Straßenbreite komplett nutzend - von Laterne zu Laterne orientierten. Wir schafften es sogar noch, uns gegenseitig vorzustellen. Sie hieß…. Ach, ist mir irgendwie entfallen. Aber alles in allem ein schöner Abend.
Musste mal gesagt werden, woll!
Euer
Güntha 'der Seemann' Koslowski